Wie alles begann mit Luigi
Losgefahren bin ich damals am Freitag, den 10. Juni 2016, alleine von Mondsee. Ich habe mir in Villach einen Quadanhänger geholt, um Luigi abzuholen. Da ich keinen E-Führerschein für Anhänger besitze, durfte ich nicht über das zulässige Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen kommen. Da Luigi nur ca. 520 kg wiegt, reichte ein Quadanhänger aus.
Allerdings stieß ich gleich auf das erste Problem: Die Elektronik der Anhängerkupplung in meinem Auto war falsch angeschlossen. Glücklicherweise fand ich eine Firma, die das Problem behob und so konnte die Reise bis nach Rom weitergehen.
Dort kam ich gegen Mitternacht an und verbrachte die Nacht bis 6:00 Uhr morgens im Auto.
Gegen zirka 07:30 Uhr setzte ich meine Fahrt nach Neapel fort, vorbei an der Amalfi-Küste, bis ich den Ort Carbonara di Nola in Neapel erreichte.
In einer Hinterhofgarage stand mein Fiat 500F aus dem Jahr 1968. Es war ein Paradies für Luigi-Liebhaber, da dort etwa fünf oder sechs weitere Modelle standen.
Ich machte eine Probefahrt und kehrte in einem kleinen Café ein, wo ich den besten Espresso meines Lebens trank. Gegen 11:00 Uhr am Samstag, den 11. Juni 2016, wurde Luigi aufgeladen und ich machte mich auf den Heimweg nach Mondsee.
Dabei entschied ich mich, über den Brenner zu fahren anstatt wieder über Villach zurückzukehren. Das war ein großer Fehler, denn auf der Brennerautobahn gab es ein striktes Überholverbot für Fahrzeuge mit Anhänger. So musste ich stundenlang hinter den Lastwägen herfahren.
Als ich in Innsbruck ankam, regnete es in Strömen und der Grenzkontrolleur winkte mich einfach durch. Kurz darauf kehrte ich an einer Raststation ein, immer noch in kurzer Hose und T-Shirt, und fuhr dann weiter bis nach Mondsee. Nach 17 Stunden fast ununterbrochener Autofahrt von Carbonara di Nola und knapp 2400 Kilometer in zweieinhalb Tagen kam ich am Sonntag um 01:57 Uhr endlich in Mondsee an – und mein Luigi stand endlich in der Tiefgarage.
Doch dann folgte der große Schrecken, denn durch den stundenlangen Regen in Tirol stand vorne im Kofferraum Wasser. Zum Glück wurde das Wetter in den folgenden Tagen besser und Luigi konnte trocknen. Da die Italiener es mit der Technik wohl nicht so genau nehmen, wurden im Laufe der nächsten Wochen noch verschiedene neue Teile eingebaut, und im Juli erhielt Luigi schließlich die Einzelgenehmigung.